Integration gennem kroppen | Sine Agergaard & Hans Bonde (red.) | Sprache: Dänish

In den letzten Jahrzehnten wurden dem Sport immer mehr politische Funktionen übertragen, wie z. B. die Förderung der Gesundheit, die Bekämpfung von Fettleibigkeit und die Förderung der geschlechtlichen, sozialen und ethnischen Integration.

Dieser Sammelband untersucht, wie ethnische Minderheitengruppen in der dänischen Gesellschaft den Sport als Hebel für ihre Identitätsarbeit genutzt haben und wie der dänische Staat, die Regionen und Gemeinden versuchen, gesellschaftliche Aufgaben zu lösen, indem sie den Sport für die ethnische Integration nutzen.

Das dänische Sportmodell basiert traditionell auf dem Sport in lokalen Vereinen, mit Anforderungen an die Mitgliedsbeiträge, die Beteiligung der Eltern und eine relativ einheitliche Sportkleidung sowie feste Trainingszeiten, die Einteilung in Mannschaften nach Alters- und Leistungskriterien, die Teilnahme an der Vereinsdemokratie und das gemeinsame Baden am Ende der Mannschaftsstunden. Was einem Dänen, der seit Generationen im Lande verwurzelt ist, ganz selbstverständlich erscheint, kann von Neuankömmlingen als fremdartige, seltsame und strenge Anforderungen empfunden werden.

Der erste Teil des Sammelbandes beschreibt und nuanciert die historischen und politischen Entwicklungen, die den Hintergrund dafür bilden, dass der dänische Sport heute als wichtige Arena für die Integration auftritt. Der zweite Teil problematisiert Fußball und Kampfsport als spezifische Sportarten, die die Integration ethnischer Minderheiten fördern können, während der letzte Teil des Sammelbandes beschreibt, wie die derzeitige politische Aufmerksamkeit und Unterstützung für Sport als Integration zur Kategorisierung und Vereinfachung der Wahrnehmung ethnischer Minderheiten beiträgt.

Die Artikel des Sammelbandes betrachten die ethnische Integration durch Sport aus einer besonderen historischen, kulturanalytischen und soziologischen Perspektive.

Mitwirkende:

Hans Bonde, Jørn Hansen, Sine Agergaard, Martin Treumer Gregersen, Lian Malai Madsen, Glen Nielsen, Gertrud Pfister, İlknur Hacısoftaoğlu und Annette Michelsen la Cour.

Sine Agergaard, Außerordentliche Professorin, Abteilung für Leibeserziehung, Fachbereich für öffentliche Gesundheit, Universität Aarhus

Hans Bonde, Professor, Abteilung für Leibeserziehung, Universität Kopenhagen