Optimismens politik | Mathias Herup Nielsen | Sprache: Dänish

wenn man es kann, sollte man es auch tun", lautet häufig das Argument von Politikern, um Leistungskürzungen oder höhere Anforderungen für sozial schwache Bürger zu rechtfertigen

Die Gruppe der schutzbedürftigen Menschen, die als arbeitsfähig gelten, wird immer größer, weil schutzbedürftige Menschen nicht mehr als Menschen in Schwierigkeiten angesehen werden, sondern mit einer optimistischen Sichtweise als Menschen mit Ressourcen und Potenzial, die auf dem Arbeitsmarkt genutzt werden können.

Das System hat sich sozusagen das Ja-Wort gegeben. Eine neue, viel positivere Sprache hat in den letzten Jahrzehnten allmählich die Sozialpolitik übernommen und die Sprache der Vergangenheit verdrängt. Weniger Menschen als früher werden vorzeitig in den Ruhestand versetzt, und selbst die schwächsten Sozialhilfeempfänger werden heute als "erwerbsfähig" bezeichnet.

Dies hat zur Folge, dass immer mehr Bedürftige als unverdient angesehen werden: als Menschen, die zwar können, aber nicht wollen, und denen man deshalb mit Bargeld entgegenkommen darf. Zweitens stellt das politische System Forderungen an bedürftige Bürger - Forderungen, die sie selbst nicht erfüllen können.

Das Buch dokumentiert diese Entwicklung und zeigt auf, wie sich in den letzten Jahrzehnten der Wandel hin zu einer immer positiveren Sicht auf den schutzbedürftigen Bürger allmählich durchgesetzt hat und welche Folgen diese Entwicklung hatte.

Mathias Herup Nielsen (geb. 1984) hat einen Master-Abschluss in öffentlicher Verwaltung von der Universität Roskilde und einen Doktortitel in Politikwissenschaften von der Universität Aalborg. Er arbeitet als Forscher und Dozent für Sozialwissenschaften an der Universität Aalborg.